Was ist ein Trauma?

68199364_474.jpgUnter einem psychischen Trauma versteht man eine seelische Verletzung oder eine starke psychische Erschütterung. Dieses kann durch extrem belastende Situationen hervorgerufen werden, z.B. durch:

  • Unfälle,
  • Naturkatastrophen,
  • sexuelle, körperliche oder psychische Gewalt
  • anhaltende emotionale und körperliche Vernachlässigung in der Kindheit.

Auch das Beobachten solcher Ereignisse kann ein Trauma auslösen. Traumatische Ereignisse gehen mit enormem Stressempfinden und Gefühlen der Hilflosigkeit einher. Sie können ganz unterschiedliche Reaktionen hervorrufen.

Es gilt jedoch immer: Alle Reaktionen sind NORMALE REAKTIONEN auf UNORMALE EREIGNISSE!

Manchmal gibt es auch keine klaren Erinnerungen, sondern nur ein Gefühl, dass etwas nicht stimmt.

Was als traumatisch erlebt wird und woraus eine Traumafolgestörung hervorgehen kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hier ein paar Beispiele:

  • Wie sehr bin ich von dem Ereignis überrascht worden?
  • Wie sehr habe ich mich hilflos gefühlt?
  • Gab es unmittelbar nach dem Ereignis Menschen, die für mich da waren und sich um mich gekümmert haben?
  • Hat mir ein anderer Mensch mit Absicht Schaden zugefügt? Wenn ja, wie nah steht mir dieser Mensch?
  • Ist das Ereignis im Zusammenhang mit der Natur geschehen (Erdbeben, Flut etc.)?
  • Wie lange war ich der traumatischen Situation ausgesetzt? Wie heftig war die traumatische Situation?
  • Sind Personen oder Dinge, die mir wichtig sind, bedroht oder verletzt worden?

Verschiedene Menschen geben auf diese Fragen unterschiedliche Antworten, auch wenn sie die gleichen Ereignisse erleben mussten. So wie wir Menschen alle verschieden sind, so ist auch das Erleben, Empfinden und Verarbeiten eines Traumas von Mensch zu Mensch verschieden.

Wenn das traumatische Erleben nicht verarbeitet werden kann, können auch nach Jahren erstmals verschiedene Symptome auftreten und zu anhaltenden Belastungsgefühlen führen. Es gibt Symptome, die klar mit den traumatischen Ereignissen zusammenhängen, z. B.

  • wiederkehrende, sich aufdrängende Bilder, Erinnerungen oder Gedanken an die traumatische Situation, die einen „blitzartig“ überkommen (Flashbacks) und oftmals durch einen Schlüsselreiz (Trigger) ausgelöst werden
  • Alpträume
  • Vermeidung von Orten/Gewohnheiten/Handlungen/Personen etc., die im Zusammenhang mit dem traumatischen Erleben stehen (Konstriktion)
  • innere oder körperliche Unruhe
  • erhöhte Schreckhaftigkeit, erhöhte Reizbarkeit = erhöhte Wachsamkeit (Hypervigilanz)
    Es gibt aber auch Symptome, bei denen nicht klar ist, woher sie kommen (z. B. Ein- und Durchschlafstörungen, Verdauungsbeschwerden, Spannungskopfschmerzen, Panikgefühle, Anspannungs- und Erregungszuständen etc.), die aber in Zusammenhang mit dem traumatischen Erleben stehen (können).

Gern stellen wir Ihnen an dieser Stelle ein paar hilfreiche Links zur Verfügung, über die Sie sich bereits etwas vertiefend mit weiterem Wissen zum Thema Trauma befassen können.