Berufliche Bildung
Die Lindenwerkstätten verfügen über einen eigenen Bereich für berufliche Bildung, der als Maßnahme nach der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV) anerkannt ist.
Zugangsvoraussetzungen
Der Zugang zum Eingangsverfahren und zum Berufsbildungsbereich einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) ist unabhängig von der Art oder Schwere der Behinderung möglich. Voraussetzung ist, dass die Schulpflicht erfüllt wurde, das Rentenalter noch nicht erreicht ist und eine Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt nicht, noch nicht oder nicht mehr möglich ist.
Die Aufnahme erfolgt nach Antragstellung und Prüfung durch die zuständigen Kostenträger, beispielsweise die Bundesagentur für Arbeit, die gesetzliche Rentenversicherung oder eine Berufsgenossenschaft. Schulische oder berufliche Vorkenntnisse sind keine Voraussetzung.
Die berufliche Bildung wird zentral am Standort Leipzig durchgeführt.
Eingangsverfahren
Das Eingangsverfahren dauert in der Regel drei Monate und dient dazu, die Eignung der WfbM als Einrichtung für die Teilhabe am Arbeitsleben festzustellen. Zudem wird ermittelt, welche Arbeitsbereiche und Leistungen für die Teilnehmenden infrage kommen.
In dieser Phase werden bestehende Fähigkeiten und Kompetenzen erfasst und individuelle Förderbedarfe ermittelt. Die Teilnehmenden lernen den Betrieb, verschiedene Arbeitsplätze und Berufsfelder kennen. Gemeinsam werden berufliche Perspektiven entwickelt und in einem individuellen Eingliederungsplan festgehalten. Dieser Plan dient als Grundlage für die weitere berufliche Bildung und legt Ziele sowie erforderliche Maßnahmen fest.
Nach Abschluss des Eingangsverfahrens erfolgt entweder der Übergang in den Berufsbildungsbereich oder eine alternative Maßnahme.
Berufsbildungsbereich
Der zweijährige Berufsbildungsbereich bietet Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen die Möglichkeit, sich auf eine berufliche Tätigkeit vorzubereiten. Ziel ist es, ihre Leistungs- und Erwerbsfähigkeit zu erhalten, zu verbessern oder wiederherzustellen. Dabei stehen sowohl eine spätere Beschäftigung innerhalb der WfbM als auch eine Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt im Fokus.
Die Bildungsinhalte umfassen:
- Entwicklung beruflicher Qualifikationen
- Förderung lebenspraktischer Kompetenzen
- Stärkung sozialer und persönlicher Fähigkeiten
- Zusammenarbeit in Teams und betriebliche Strukturen
- Erreichen eines Mindestmaßes an wirtschaftlich verwertbarer Arbeit
Die praktische Ausbildung erfolgt in unterschiedlichen Arbeitsbereichen der Werkstatt an den Standorten Leipzig, Panitzsch und Schkeuditz. Zusätzlich gibt es Möglichkeiten für Praktika auf Außenarbeitsplätzen sowie in Unternehmen des ersten Arbeitsmarktes.
Wir bieten Qualifizierungen in den folgenden Bereichen an:
- Landwirtschaft
- Gartenbau/Gewächshaus
- Landschaftspflege
- Holzverarbeitung
- Keramik
- Metallverarbeitung
- Näherei
- Verpackung und Montage
- Wäscherei
- Küche
- Café
- Hauswirtschaft
Praxisbaustein
Das Konzept PRAXISBAUSTEIN ermöglicht den Teilnehmenden des Berufsbildungsbereiches eine modulare berufliche Qualifizierung, die über standardisierte Module erfolgt und eng an anerkannte Ausbildungsberufe angelehnt sind. Dadurch erhalten die Teilnehmenden eine strukturierte und praxisnahe Ausbildung mit einem klaren Bezug zu beruflichen Anforderungen.
Die fachtheoretischen Inhalte werden gemäß einem festgelegten Wochenplan in geeigneten Schulungsräumen von den Fachkräften im BBB vermittelt. Die arbeitsplatzbezogene berufliche Bildung erfolgt bedarfsorientiert in passenden Arbeitsbereichen durch die Fachkräfte der Beruflichen Bildung und der jeweiligen Arbeitsbereiche.
Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmenden allgemein anerkannte Bildungsabschlüsse in Form von Zertifikaten der zuständigen Kammern.
Weitere Informationen unter: www.praxisbaustein.de
KONTAKT
Diakonisches Werk Innere Mission Leipzig e.V.
Lindenwerkstätten

Koordination BBB | Begleitender Dienst:
Kristin Baier
T +49 341 47 82 221
kristin.baier@diakonie-leipzig.de