Workshops - 3. Juni 2023 | Fachmesse Sterben, Tod und Trauer - Perspektiven aus verschiedenen Kulturen und Religionen

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Inhalte der Workshops | 3. Juni 2023 | Fachmesse Sterben, Tod und Trauer - Perspektiven aus verschiedenen Kulturen und Religionen


Workshop 1

Beate Anam
„(Grenz)Werte? – Islamisch geprägte Positionen zu pränatalem und suizidalem Tod“

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Beate Anam ist Co-Initiatorin und Co-Leiterin des Arbeitskreises „Medizinethik und Islam“ am Erlanger Zentrum für Islam und Recht in Europa EZIRE der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sowie Mitbegründerin und Mitherausgeberin der mit dem Arbeitskreis verbundenen „Zeitschrift für Medizin, Ethik & Islam“. Ehrenamtlich ist sie zertifizierte Trauerbegleiterin und Geburtsbegleiterin bei Fehlgeburt, stiller Geburt, Schwangerschaftsabbruch und Neugeborenentod. Sie arbeitet am Berliner Institut für Islamische Theologie der Humboldt-Universität zu Berlin.

Der Workshop verfolgt das Ziel, die Teilnehmenden an einige Grundsätze des islamischen Glaubens im Hinblick auf den Umgang mit Tod und Sterben heranzuführen. Dies erfolgt durch die gemeinsame Befassung mit je einem Fallbeispiel zum pränatalen und zum suizidalen Tod. Im Zuge dessen sollen zudem die Implikationen für die Praxis beleuchtet werden.

Workshop 2

Susanne Krujatz
„Trauerworte“


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Dipl. Sozialarbeiterin im Hospiz Chemnitz; systemische Beraterin; ausgebildet in integrativer Trauerbegleitung sowie Schreib- und Poesietherapie

„Das macht mich sprachlos.“ oder „Da fehlen mir die Worte.“ - wir alle kennen diese Redewendungen aus unserem Alltag. Auch im ganz wörtlichen Sinne kann es uns in Angesicht von Trauer, Tod und Leid, welches uns im professionellen oder privaten Umfeld begegnet, geschehen, dass wir um Worte ringen. Vielleicht erscheint uns in diesen Momenten alles Sagbare zu gering, zu nichtig. Das ist schade. Denn aus der Trauerarbeit ist bekannt, wie überaus hilfreich es für trauernde Menschen sein kann, ihnen gegenüber unserem Beileid, unserem Mitgefühl Ausdruck zu geben. Welche Worte, gesprochen oder geschrieben, kann ich finden? Wie kann ich dabei meiner eigenen Traurigkeit, der Trauer des nahen Zugehörigen und der Würde des verstorbenen Menschen Raum geben? Und wie viel Weisheit steckt in dem Sprichwort „Reden ist Silber, Schweigen Gold“? Diesen Fragen werden wir uns im Workshop nähern – im gemeinsamen Bedenken und im praktischen Tun. In kurzen Rollenspielsequenzen und kleinen Schreibproben werden wir uns auf die Suche begeben nach wohltuenden Worten und mitfühlendem Schweigen.

Workshop 3

Susanne Krujatz
„Sich auf den Tod einen Reim machen“


Dipl. Sozialarbeiterin im Hospiz Chemnitz; systemische Beraterin; ausgebildet in integrativer Trauerbegleitung sowie Schreib- und Poesietherapie

Der Tod gehört zu unserem Leben, auf ihn ist Verlass. Er ist mit uns von unserem ersten Herzschlag an. Real und greifbar und zugleich unwirklich und abstrakt.

Was ist der Tod? Gibt es ein Danach? Wie fühlt sich sterben an? Wonach schmeckt Abschied? Welche Farbe hat die Trauer?

Fragend und schreibend werden wir uns in diesem Workshop dem Thema TOD nähern. Methoden und Impulse des kreativen Schreibens helfen, uns dabei nicht nur rationaler Gedanken, sondern ebenso unbewusster Anteile zu bedienen. Und wir wollen in alledem auch die Freude und Lust am Spiel mit den Worten erleben.

Workshop 4

Giorgos Christides
„Die Toten ohne Namen – Umgang mit den Verstorbenen an der EU´-Außengrenze“

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geb. 1976, griechischer Reporter und Journalist für verschiedene internationale Medien (u.a. Spiegel, BBC, Makedonia). Außerdem Gastdozent an der Universität Athen für den Studiengang „Investigativer Journalismus und Flüchtlingsströme“. Er hat u.a. folgende Auszeichnungen erhalten: IJ4EU Impact Award 2022, Tegel-Preis 2022, Journalismus Preis des Europäischen Parlaments 2009 und ist Mitglied des Vorstands des griechischen Verbands der Auslandspresse.

Der Journalist berichtet im Workshop von seiner Reise und seiner Recherche über den griechischen Gerichtsmediziner Pavlos Pavlidis, der als Rechtsmediziner die Leichen der Menschen untersucht, die beim Überqueren des türkisch-griechischen Grenzflusses Evros ihr Leben verlieren. Wie können die Toten identifiziert werden? Wie können Angehörige im Heimatland informiert werden? Und wie können Menschen bestattet werden, deren Identität ungeklärt bleibt? Neben diesen Fragen gibt Giorgos Christides auch einen Einblick in die aktuelle Situation an der EU-Außengrenze.

Der Workshop findet in englischer Sprache statt. Eine Übersetzung ins Deutsche ist bei Bedarf vorgesehen.


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